Kindergarten Römerstraße e.V. | Tel: HD/600292

Der situationsorientierte Ansatz

In unserer pädagogischen Arbeit steht das ganzheitliche Lernen – dass heißt, mit allen Sinnen, Emotionen und kognitiven Fähigkeiten Dinge zu erfahren und erlernen – im Vordergrund. Unsere Erzieher berücksichtigen in die Themenauswahl die Bedürfnisse, Interessen und Lebenssituationen der Kinder und halten nicht starr an den Tagesplänen fest. Wir greifen die aktuellen Lebensereignisse der Kinder, die sie bewegen, auf und beschäftigen uns intensiv mit diesen Ereignissen. So gelingt es den Kindern, individuelle Erfahrungen und Erlebnisse im Alltag  zu verarbeiten, zu verstehen und zu fühlen. Sie können Wege der Verarbeitung ausprobieren und begreifen dadurch Zusammenhänge.

Von zentraler Bedeutung ist in dieser (aber nicht nur dieser) Hinsicht die täglich Erzählecke (Gesprächskreis), die einen festen Bestandteil des Tagesablaufs bildet. Sie gibt den Kindern Raum und Gelegenheit, in der Gemeinschaft der Gruppe über ihre Erlebnisse, Probleme, Schwierigkeiten und Streitigkeiten zu berichten und zu sprechen. Die Kinder lernen, die eigenen Gedanken zu äußern und dem Anderen verständlich zu machen. Sie lernen viel über sich selbst und ihr soziales Umfeld und machen sehr viele unterschiedliche Erfahrungen in den Gesprächsrunden, weil sie dort diskutieren, Vorschläge machen, Entscheidungen treffen können und Kompromisse schließen. Sie erleben Wertschätzung durch die Anderen. Es ist sehr wichtig für die Kinder und ihr Selbstvertrauen, sich als vollständiges Mitglied der Gruppengemeinschaft zu sehen. Zusammen mit den Kindern suchen wir nach geeigneten Lösungswegen. Dies fördert den Gruppen­zusammenhalt und das Sozialverhalten. Wie im gesamten Kindergartenalltag orientieren wir uns auch bei den Gesprächen in der Erzählecke an Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation: keine Vorwürfe, sondern sogenannte ICH-Botschaften und Zuhören. Auch die Regeln im Kindergarten werden mit der Gesamtgruppe täglich besprochen.

Während unserer ausgiebigen Freispielzeit und in bestimmten Angeboten haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Bedürfnissen, Fantasien und Interessen nachzugehen. Hier können die Kinder voneinander lernen, indem sie sich gegenseitig beobachten, kommunizieren untereinander und bilden die ihnen wichtigen Sozialbeziehungen aus. Zusammen mit den Kindern können wir gemeinsam erlebte Situationen besprechen und aufarbeiten. Das Kind wird so in jedem Bereich seiner Entwicklung unterstützt.

Unsere Erzieherinnen sehen sich als Vorbild, Beobachter und Unterstützer, an denen sich die Kinder im Alltag orientieren, um selbständige und selbst­bestimmte Verhaltensweisen aufzubauen. Jedes Kind ist eine Persönlichkeit und entwickelt sich ganz individuell; wir wollen das Kind da abholen, wo es sich gerade befindet, es unterstützen und ihm Sicherheit geben. Durch intensive Beobachtungen des Gruppengeschehens und vor allem des einzelnen Kindes können wir erfahren, was die Gruppe und was den Einzelnen bewegt. Dadurch können wir das jeweilige Kind „dort abholen“, wo es von seinem Entwicklungsstand her steht, und so die Bedürfnisse des Kindes erkennen und die Gestaltung unserer pädagogischen Arbeit danach ausrichten. Ebenso können wir dadurch erkennen und einschätzen, ob bei einem Kind ein besonderer Förderbedarf besteht.

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